Nachmittags ist es ein bisschen entpannter, aber auch nicht einfach. Jetzt kommen meistens so 10 bis 15 Kinder – alle unterschiedlichen Alters, von verschiedenen Schulen, mit verschiedenen Haushaufgaben und verschiedenen Lernproblemen. Zu dritt ist das auch kein Problem, aber die eine Lehrerin geht meistens irgendwann ins Schulleiterbüro und dann sind wir nur noch zwei. Das ist eigentlich zu wenig, weil jeder Schüler, die ganze Zeit individuelle Hilfe brauch. Wie soll ein Kind, dass das ABC nicht kann, denn alleine einen Text lesen?! Bin ich noch nicht dahinter gekommen, wie das funktionieren soll. Genauso können die meisten nichtmal die Zahlen von 1-10 und sollen schriftlich addieren! Und dabei ist so wichtig ihnen zu helfen, damit sie nicht aufgeben oder sich schlecht fühlen. Sie wissen ja, dass die anderen in ihrer Klasse lesen, schreiben und rechnen können. Zusätzlich zu diesen Schülern kommen die, die in der Schule Quatsch machen und den Unterricht stören. Auch bei uns sorgt das manchmal für ein wenig Trubel;)
Mit meiner Chefin, Carmen, komme ich auch gut zu recht. Ich finde, sie hat eine gute Art mit den Kindern und mir umzugehen, ist eigentlich immer gut gelaunt und hat mir schon gesagt, sie wird mich nicht mehr gehen lassen;D Cool ist, dass sie meinen Ideen gegenüber sehr offen ist! Ich habe jetzt das ABC auf ein Plakat geschrieben und aufgehängt. So können wir(Carmen benutzt es auch viel:)) Buchstaben jederzeit zeigen und abfragen. Außerdem habe ich mir das ABC auf kleine Kärtchen geschrieben und gehe dann öfter mit einer kleinen Gruppe oder nur einem Schüler in den Karten, um die Buchstaben zu lernen. Die Kinder fahren total darauf ab, was mich natürlich freut!
Wenn ich zur Schule komme, laufen mir die Kinder meistens schon entgegen, um mich zu umarmen und zu begrüßen. Sie scheinen gerne mit mir zu arbeiten und nach Schulschluss spielen wir noch im Garten. Das sind immer besonders tolle Momente:)